Herkunft: Deutschland IRC Chatnick: Sendeleitung Interessen: Retter-Radio
Liedermacher Reinhold Kämmerer (Rudy Cash) der singende ehemalige Bergmann
Er ist Komponist - Textdichter und Gesangsinterpret
Im Schatten der Fördertürme aufgewachsen... vom Leben nicht verwöhnt
Bildquelle: rudycash.de
Reinhold Kämmerer, alias "Rudy Cash", ist der letzte "singende Bergmann", der 35 Jahre lang unser "Schwarzes Gold" gefördert hat.
Lieder über Zechen, Kohle dem "schwarzen Gold", Kumpel, Not und Leid uvm.
"Auf Kohle geboren" und "Tausend Feuer" sind seine größten Lieder, die sogar regelmäßig im Stadion vor den Heimspielen von Schalke 04 gespielt werden.
Tief im Westen, dort, wo es hieß, die Sonne verstaubte. Und wo das Leben einst viel besser gewesen sein soll, als man im Rest der Republik glaubte. Was bleibt, ist die Erinnerung. Der singende Bergmann Rudy Cash trägt mit dazu bei, diese Erinnerungen wach zu halten.
Die ersten Lieder und CDs nahm er mit seinem Künstlernamen Rudy Cash auf.
Die neueren und letzten Alben veröffentlichte er mit seinem richtigen Namen "Reinhold Kämmerer"
Ein Zitat von ihm zum Lied "Tausend Feuer sind erloschen" Ich habe selbst über 30 Jahre "Unter Tage" gearbeitet und natürlich die Problematik des deutschen Steinkohlebergbaus am eigenen Leibe erfahren. Über Schließungen der Zechen und die damit verlorenen Arbeitsplätze der Bergleute, Ängste und Sorgen, habe ich versucht meine Gedanken und Gefühle in diesem Lied auszudrücken.
Er hatte auch das Lied "Ich hasse dich Hartz 4" aufgenommen gehabt und dieses Lied spiegelte mit jedem Wort des Textes die Wirklichkeit von annähernd drei Millionen Betroffener wieder, darunter natürlich auch sehr viele Kumpel.
Gelsenkirchen am 14.November 1997: Eintausendundzweihundert Meter unter Tage bereitet sich der Kumpel und Elektrohauer Reinhold Kämmerer aus Essen auf seinen Abschied vom Kohlebergbau vor. Die letzte Schicht im Schacht - ein letztes Mal Arbeitsklamotten anziehen, Lampe & Co, Filter am Gurt befestigen und dann Anfahren zur letzen Schicht.
Er musste aus gesundheitlichen Gründen, nach 35 Jahren, vorzeitig seinen Beruf aufgeben.
Der Abschied fällt schwer, jetzt ist für Reinhold Kämmerer "Schicht im Schacht" - auf Wiedersehen "Schwarzes Gold".
Und wenn er sich spätabends seiner Lieblingsbeschäftigung, der Musik, widmen konnte, dann war dies wie ein "Fallenlassen", dann wurde aus Reinhold Kämmerer der singende Bergmann "Rudy Cash". Mit Gitarre auf dem Schoß statt Pulle Bier vor dem Fernseher, Bleistift und Papier zum Song schreiben, statt sich mit den Kumpels an der nächsten Trinkhalle (Bude) auf ein "Bierken" zu treffen. Die Familie und die Musik, das waren und das sind für Rudy Cash bis heute die wichtigsten Bezugspunkte in seinem entbehrungsreichen Leben.
Dann blühte er auf, dann tauchte er ein in seinen musikalischen Kumpel-Kosmos, schnörkellos, direkt, immer authentisch. Rudy Cashs Lieder sind Zeugen vergangener Tage, als noch über 600.000 Kumpels jährlich im Ruhrpott etwa 150 Millionen Tonnen "Schwarzes Gold" zu Tage förderten. Es ist kein Zufall, daß seine CD-Trilogie "Letzte Schicht im Schacht" mit seinen Lieblings-Titeln "Schwarzes Gold" und dem "Steigerlied" beginnt.
Den Menschen "tief im Westen, dort, wo die Sonne verstaubte, wo das Leben einst viel besser gewesen sein soll, als man im Rest der Republik glaubte", bleibt nur noch die Erinnerung an ihr "Schwarzes Gold", das über ein Jahrhundert lang viele Millionen Menschen in Lohn und Brot gestellt hat. Rudy Cash, der singende Bergmann aus Essen, trägt mit dazu bei, diese Zeit, diese Epoche musikalisch wach zu halten.