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Schreibt rein, was Euch so bewegt - Die Kunst der Sprache |
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Tappi
Der Cheff
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Deutschland
Nordrhein-Westfalen
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Herkunft: Ostwestfalen IRC Chatnick: Tappi Realer Name: Stefan Musikgeschmack: Rock, Oldies, Classic Rock und Irish Folk Interessen: Feuerwehr, Internet Foren, Musik, Elektrotechnik und Landwirtschaft
Musik-Steckbrief
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Wenn ich so grabbel - na, sei still,
denn such' ich wiedermal de Brill.
Das as'je Ding hat ein Talent,
zu liegen, wo se keiner kennt.
Morjens früh, da jeht al los:
Wo is de Brill, wo liejt se bloß?
Hat doch, zum Kuckuck, keine Beine,
bewejt sich doch nich von alleine!
Nu denk' man nach! Sag' ich zu mir,
jestern war se doch noch hier!
Se is doch aufe Nas' jewesen
im Bett noch spät beim Zeitunglesen.
Ich grabbel hin - ich grabbel her,
nei, das Konsolche, das is leer.
Am End' hab' ich de ganze Nacht
ricklings auf meine Brill' verbracht?
Ich krempel um das ganze Bett.
Ach, wenn ich se doch bloß al hätt'!
Ohne Brill' bin ich wie dumm -
da renn' ich kleine Kinder um.
Wie e Kreisel dreh' ich mich.
Mensch, Marjell, erinner Dich!
Besinn Dich man, wo hast zuletzt
Du Dich mit ihr hinjesetzt?
Vonne Brill is keine Spur.
Ich seh' ja nich emal die Uhr!
Vleicht is al Mittag, Gott bewahre,
ich rauf mir langsam al de Haare.
Als Muster an Verjeßlichkeit
verplemper ich die meiste Zeit.
Ich kann grabbeln, wo ich will.
Nu such man ohne Brill e Brill!
Nei, es is zu ärjerlich,
ich find' das krätsche Ding doch nich.
Ich such un guck in jede Eck.
Is alles da - de Brill is weg.
Was hatt' ich frieher schene Augen!
Die taten rein zu allem taugen.
Ich konnt' Eintagsfliejen seh'n
aufem Haar spazierenjeh'n.
Da - eines Tags - wurd' ich jewahr,
daß alles zu nah dran mir war.
Ick reckd dem Arm - wer weiß wie weit -
un klagd dem Dokter nu mein Leid.
"Ja," sagt der, "Frauchen, bittesehr,
Se sind ja keine Zwanzig mehr!
Da nitzt kein Saft un keine Pille,
Se brauchen einfach eine Brille,"
"Erbarmung, Dokterchen," sag ich,
"so alt fiehl ich mich wirklich nich!"
"Na," sagt er, "glauben Se mir man,
das Alter klopft bei Ihnen an!"
Von da an macht, du meine Zeit,
das Ding auf meine Naas sich breit.
Die Brill is gut, so wie es scheint,
man se wurd' niemals nich mein Freund.
Lag se aufem Kichenschrank,
war de Wohnung blitzeblank.
Alles war sauber un war scheen.
So konnt' ich ja dem Dreck nich seh'n.
Du liebe Zeit, nu sag' mir doch,
wo soll ich bloß suchen noch?
Ich schmeiß al alles kreuz un quer,
jleich find' ich nämlich garnuscht mehr!
Halt! Jestern abend huckd ich hier.
Da war de Brill auch noch bei mir.
Nu kracht es plötzlich unter'm Schuh -
Brill, nu weiß ich - das warst Du! -
(Autorin Frau Ingrid Koch)
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30.07.2014 23:35 |
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