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Gibt es in Deutschland noch aktive Vulkane? |
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Tappi
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Gibt es in Deutschland noch aktive Vulkane? |
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Wer an Vulkane in der Nähe denkt, dem fallen vielleicht Vesuv, Ätna oder Stromboli ein. Aber in Deutschland? Dabei gab es hier einst zahlreiche aktive Feuerspucker - sogar in Bayern. In der Oberpfalz schlummern sie gerade nur ...
Grundsätzlich ist diese Frage schwierig zu beantworten, denn es ist letztendlich eine Definitionssache: Wann ist ein Vulkan aktiv, schlafend oder erloschen? Die Wissenschaftler geben für diese Begriffe keine präzise oder allgemein gültige Definition.
In Deutschland werden die Eifelvulkane, deren letzte Ausbrüche gerade einmal etwas mehr als 10.000 Jahre zurück liegen, von den Forschern als aktiv bezeichnet – noch vor etwa 30 Jahren galten sie laut damals herrschender Lehrmeinung allerdings als erloschen. Als typischen Hinweis für das Erloschensein hatten die Wissenschaftler damals z.B. die CO2-Austritte am Laacher See angeführt. Heute betrachtet man das Vorhandensein dieser Gase - genau umgekehrt - eher als Hinweis für eine bevorstehende Eruption! Allein dieses Beispiel zeigt, wie kompliziert die Sachlage ist.
In Deutschland gibt es keine aktiven Vulkane mehr - aber viele Berge, Hügel, Seen und Steinbrüche, die von einer vergangenen Tätigkeit zeugen: Vulkangebiete gibt es in der Hessischen Senke rund um Kassel, am Vogelsberg in Hessen, in der Rhön, im Siebengebirge, im Westerwald, in der Eifel, im Erzgebirge, am Kaiserstuhl bei Freiburg im Breisgau, im Hegau in Baden-Württemberg, auf der Schwäbischen Alb - und im Nordosten Bayerns: in den Mittelgebirgen Frankenwald und Fichtelgebirge sowie in der nördlichen Oberpfalz.
Schlafende Vulkane in der Eifel - und in der Oberpfalz
Zum letzten Mal rumort hat es in der Eifel, vor rund 11.000 Jahren. Doch nur weil gerade keiner spuckt, heißt das nicht, dass alle Vulkane für immer Ruhe geben: Bis auf zwei gelten alle deutschen Vulkangebiete als erloschen: In der Eifel auftretende Erdbeben und austretendes Kohlendioxid zeigen, dass sich darunter eine ausgasende Magmakammer befindet und Magma in die Oberkruste aufsteigt. Erloschen sind die Vulkane in der Eifel also nicht - und Ruhezeiten von mehreren zehntausend Jahren sind in ihrer Zeitrechnung durchaus üblich. Laut einem Gutachten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) aus dem Jahr 2002 gibt es in Deutschland noch ein zweites Gebiet neben der Eifel, bei dem man von vulkanischer Gefährdung spricht: die Oberpfalz.
Die Eifelvulkane gelten heute also als aktiv, „schließlich zeigen fehlende Hinweise auf bevorstehende Eruptionen nicht zwangsläufig das Ende des Vulkanismus in der Eifel an“, schreibt Prof. Dr. Hans-Ulrich Schmincke in seinem 2000 veröffentlichten Standardwerk „Vulkanismus“. Sie ließen, so der Autor, lediglich den Schluss zu, dass in der unmittelbar bevorstehenden Zukunft (in den nächsten Jahren) vermutlich kein Vulkan in der Eifel eruptieren wird: Schmincke schließt jedoch ein solches Szenario grundsätzlich nicht aus, er sagt sogar: „Man kann das Laacher-See-Gebiet natürlich nicht mit hochaktiven Vulkanen wie Kilauea, Ätna oder Merapi auf eine Stufe stellen. Andererseits ergibt sich aber bei Abwägung der Altersverteilung und der Länge der verschiedenen vulkanischen Aktivitätsperioden zwingend, dass zukünftige Eruptionen in den jungen Vulkangebieten der Eifel äußerst wahrscheinlich sind.“
Die Tatsache, dass ein Vulkanausbruch in der Eifel derzeit nicht völlig ausgeschlossen werden kann, war auch einer der Gründe für die Abschaltung des in der Nähe des Laacher Sees am Rhein erbauten Kernkraftwerk Mühlheim-Kärlich, das nach nur 13-monatiger Laufzeit 1988 wieder vom Netz genommen wurde.
Magma sorgt für Furore ...
Zwölf Jahre lang haben Wissenschaftler des Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle (UFZ) und des GeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ) Messungen an der sächsisch-böhmisch-bayerischen Grenze durchgeführt. Sie entdeckten zum einen vermehrt aufsteigende Gase: neben Kohlendioxid eine ungewöhnlich hohe Konzentration an Helium. Normalerweise kommt es in der Erdkruste nur in Spuren vor, hier trat es so geballt auf wie sonst nur in vulkanisch aktiven Regionen, etwa wie am Ätna. Auch die Schwarmbeben, die im Vogtland, in Nordwest-Böhmen, im Fichtelgebirge und in der Oberpfalz auftreten, sind verdächtig. Die Wissenschaftler vermuten, dass unterhalb des Egerer Beckens eine große Magmakammer in etwa 30 Kilometer Tiefe schlummert. Durch Spalten steigt das Magma auf, entgast und verursacht durch das Beiseiteschieben von Gestein die typischen Geräusche.
Weitere Infos
http://www.vogelsberg-touristik.de/Naech...ruch.383.0.html
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19.11.2013 18:59 |
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