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1. Grundwissen Technik:

1.0 Grundsätzliches
1.1 Systeme und Gehäuse
1.2 Objektive
1.3 Brennweite/Bildwinkel
1.4 Blende
1.5 Verschlusszeit
1.6 Fokussieren
1.7 Kontrastumfang
1.8 Auflösung
1.9 Licht und Lichtmessung
1.10 Schärfe
1.11 ISO Empfindlichkeit


2. Grundwissen Gestaltung:

2.1 Bildaufbau / Kadrierung
2.2 Perspektive
2.3 Schärfentiefe
2.4 Lichtgestaltung - High Key & Low Key
2.5 Bewegung & Dynamik
2.6 Filter


3. Software

3.1 Welches Programm wofür ?
3.2 kommerzielle Programme
3.3 Freeware


4. Bildverwertung

4.1 Rechtliches
4.2 Bilder der Öffentlichkeit zeigen
4.3 Bilder als Footage verkaufen
4.4 Bilder als Kunstwerke verkaufen


5. Weiteres

5.1 Bilddaten drucken - die leidliche DPI-Frage
5.2 Was ist ein 100%-Crop?
5.3 Welche Kamera soll ich kaufen?
5.4 Blitzen - wie fange ich an?
5.5 Available Light


1. Grundwissen Technik

1.0 Grundsätzliches

Eine digitale Spiegelreflexkamera kann idR keine Kompaktkamera als Solche ersetzen! Die Vorteile der kleinen (..An,Knippsen und wieder in die Tasche damit..) können die DSLRs nicht ausmerzen. Der wirkliche Spaß am Fotografieren beginnt erst, wenn man sich mit der Materie Fotografie auseinandersetzt, und erst dann werden aus Knippsfotos Meisterwerke. Solange man dies nicht beherzigt, bleiben es auch an einer DSLR lediglich Knippsfotos. Fotografie ist eine Kunst. Und man sollte sich Selbst gegenüber ehrlich sein, wenn es mit dieser Kunst ein bisschen hapert. Eine DSLR macht noch keinen Fotografen, denn das Foto schießt der Mensch hinter der Kamera, die Kamera ist nur das Instrument. Wenn man erstmal 7 Tage mit einer DSLR auf der Pirsch ist, spürt man, daß sich ein fotografischer Blick entwickelt, manchmal so stark, daß er im normalen Leben schon nerven kann. Genau dann sollte man weiterlernen, indem man Grundregeln der Fotografie liest, versteht und umsetzt. Auch Hier wieder: Regeln darf man brechen, aber man sollte sie idR erstmal verinnerlicht haben, um zu wissen, wann man sie brechen kann.

Weblinks:
Wikipedia Fotografie



1.1 Systeme und Gehäuse

1924 auf dem Markt erschienen ist das Kleinbildformat (Bildgröße 36x24mm), welches immer noch als de Facto Standard genannt werden darf. Mittelformate -ob analog oder digital- haben in der Regel eine höhere Auflösung und die kleinere Schärfentiefe. Es gibt mehrere analoge Kleinstbild- und Sonderformate, die sich entweder nicht durchgesetzt haben (Minox) oder ihre vollmundigen Versprechen nicht halten konnten (APS). Übliche Seitenverhältnisse sind 4:3, 3:2 und 1:1

Im Digitalsektor gibt es den Bereich der Kompaktkameras -das ist das Gros der Fotoapparate, sogenannte Taschenknippsen. Natürlich gibt es auch digitale Mittelformate, welche im "normalen" Leben keine Rolle spielen. Das Hauptaugenmerk in der aktuellen (ambitionierten und professionellen) Fotografie liegt bei den DSLRs, den digitalen Spiegelreflexsystemen, welche als direkte Nachfolger der analogen Kleinbildfotografie betrachtet werden dürfen. Auch hier gibt es mehrere Formate, mit Vor- und Nachteilen. Abseits ihrer Abkürzungen werden sie mit einem Cropfaktor im Verhältnis zum Kleinbildformat beschrieben. Grob unterschieden werden letztlich Crop- und Vollformat-Kameras. Das FourThirds-Format ist ein Versuch, eine markenübergreifende Kompatibilität zu schaffen. Allen Geräten der FT-Systeme ist gleich, daß der Sensor eine Diagonale von 21,6mm aufweist. Genannt werden sollten auch die Bridge-Kameras, kleiner als DSLRs, größer als die Klasse der Kompaktkameras.

Der Body (deutsch Gehäuse) ist die Basis aller fotografischen Tätigkeiten. Bildqualitativ kann man auch mit den Einsteigermodellen schon sehr gute Bild fotografieren, die Besonderheiten liegen in unterstützenden Unterschieden, wie z.B. Serienbildgeschwindigkeit, Anzahl und Empfindlichkeit der Autofokuspunkte, abgedichtete Gehäuse, separaten Rädern für Verschlußzeit und Blende etc.. Ein Sportfotograf wird auf akkurate & schnelle Autofokussierung und Serienbildgeschwindgkeit achten, während der Partyfotograf eher auf Bildqualität bei hoher Sensorempfindlichkeit Wert legt. Die Einsteigermodelle sind diesbezüglich in allen Disziplinen keine Meister, die Bildqualität und der Preis machen den Einstieg aber einfach und helfen bei der Richtungswahl des angehenden Fotografen.

Auswahl analoger Formate
  • Minox - 11x8mm (~4:3)
  • Minox - 11x8mm (~4:3)
  • APS - 30x17mm (~16:9)
  • Kleinbild - 36x24mm (3:2)
  • Mittelformat - z.B. 60x45mm (4:3), 60x60mm (1:1) oder 90x60mm (3:2)


digitale Formate
  • Kompaktkameras - 4:3-Sensoren
  • Crop - FourThirds - z.B. Olympus - z.B. 18x12mm (3:2) oder 18,9x10,6mm (16:9)
  • Crop - Canon APS-C - 22,3x14,9mm - 1,6x kleiner als KB-Format
  • Crop - Nikon DX - 24x16mm - 1,5x kleiner als KB
  • Crop - Canon APS-H - 27,9x18,6mm - 1,3x kleiner als KB
  • Vollformat - Kleinbildsensor - 36x24mm - bei Nikon FX genannt, bei Canon 5D-Reihe und 1Ds-Reihe.
  • Mittelformate - z.B. Mamiya oder Leica.


Weblinks:
Wikipedia Rohdatenformate
Wikipedia Formatfaktor
Wikipedia Aufnahmeformat

Auswahl bekannter Marken
  • Canon
  • Nikon
  • Sony
  • Olympus
  • Pentax
  • Panasonic
  • Leica
  • Mamiya
  • Sigma



1.2 Objektive

Objektive werden primär anhand ihrer Brennweite und Lichtstärke definiert, sekundär (und nicht direkt vom Hersteller) fallen weitere Qualitätsmerkmale ins Gewicht, wie z.B. Kontrastvermögen, Verzeichnung, Vignettierung, Schärfe. Zusätzlich können weitere technische Merkmale wichtig für den Fotografen sein, z.B. Fokussierungsgeschwindigkeit oder Bild-Stabilisator. Weiterhin unterscheidet man zwischen Festbrennweiten (feste Brennweite, z.B. 50mm) und Zoom-Objektiven (variabler Brennweitenbereich z.B. 24-105mm). Im Allgemeinen nennt man Objektive lichtstark, wenn sie eine Offenblendenzahl von f2 oder kleiner haben.

DSLR: Jede Marke hat einen eigenen Objektivanschluß, der sogenannte Bajonettverschluß, somit sind z.B. Nikon-Objektive idR nicht an Canon-DSLRs nutzbar. Weiterhin gibt es Objektive, die nicht auf Vollformat-Kameras nutzbar sind, bei Canon sind diese als EF-S (nur Crop 1,6) bezeichnet, bei Nikon mit DX, Sigma-Crop-Objektive sind mit DC markiert, bei Tamron heisst es Di II.

Kein Objektiv ist objektiv perfekt! Die Hersteller versuchen, alle möglichen Abbildungsfehler zu minimieren oder zugunsten einer besonderen Fähigkeit auszurichten, z.B. Bildfeldwölbung verbessern zugunsten der Repro-Fotografie

Grundsätzlich kann man sagen, daß alle aktuell verfügbaren DSLR-Kameras eine genügend hohe Qualität aufweisen, um z.B. auch Studiofotografie zu betreiben. In jedem Moment der Equipmenterweiterung sollte man genauestens überlegen, was man will, und welche Sache man kauft. Ein neues Gehäuse kann in den seltensten Fällen die Bildqualität verbessern. Das Geld ist dann besser in ein besseres Objektiv investiert.

Weblinks:
Wikipedia Objektiv
Wikipedia Abbildungsfehler
Wikipedia Bildkreis


1.3 Brennweite/Bildwinkel

In der optischen Physik beschreibt die Brennweite vereinfacht gesagt die Entfernung zwischen Linse und Brennpunkt. Praktisch ist die Brennweite ein Maß zur Vergrößerung der Abbildung. Im Allgemeinen sagt man, daß ~42mm (am KB) dem menschlichen Sehen entspricht, so hat sich das 50mm-Objektiv als Standardobjektiv durchgesetzt. Die Brennweite ändert sich linear mit der Vergrößerung, also ist ein 100mm Objektiv doppelt so nah wie 50mm. Die Zoomangabe (z.B. 4fach Zoom) ist eine irreführende, weil relative Angabe. Solch ein Objektiv könnte Brennweiten von 20-80mm haben, aber auch ein 100-400mm-Objektiv könnte man 4fach-Zoom nennen. Das eine (20-80mm) kann wunderbar als Panorama und Portraitlinse dienen, während das Andere (100-400mm) eher für den Tierfotografen interessant sein könnte.

grobe Unterscheidung der Brennweiten
  • Fischauge oder Ultraweitwinkel - unter 16mm
  • Weitwinkel - 16-35mm
  • Normalbrennweite - 35-70mm
  • leichtes Tele - 70-100mm
  • Telebrennweite - über 100mm


Wichtig: Nicht-Kleinbild-Fotoapparate geben gerne das Kleinbildäquivalent an, die zum Kleinbildformat vergleichbare Brennweite. Bei der Berechnung muss aber stets die reelle Brennweite benutzt werden. Beispielsweise wird die Casio Exilim Z2000 mit 26mm und 5fach Zoom angegeben (also 26-130mm), tatsächlich findet man in den technischen Daten die Realwerte 4,7-23,5mm. Weiterhin gibt es Objektive, die ihre reelle Brennweite angeben, dennoch eine andere Bildwirkung haben, z.B. die Canon EF-S Reihe, wo z.B. 18mm (*1,6) eher 29mm entsprechen.

Die Bildwirkung ist stark abhängig von der Brennweite. Umso höher die Brennweite, desto niedriger die zentralperspektivische Verzerrung. Soll simpel heißen, ein Portraitfoto sieht mit einem 100mm-Objektiv homogener, natürlicher aus als mit einem 24mm-Objektiv. Der Bildwinkel beschreibt die Winkelöffnung des Objektivs, wird nicht all zu oft genutzt, kann aber hilfreich bei der Berechnung bestimmter Bildmaße sein. Zum Beispiel kann man berechnen, bei welcher Brennweite, wann eine Person vollständig zu sehen ist. Sprich, wie weit muss man sich vom Subjekt entfernen, damit es vollständig auf dem Bild ist.

Weblinks:
Wikipedia Brennweite
Wikipedia Bildwinkel
Wikipedia Formatfaktor


1.4 Blende

Die Blende ist eine mechanisch bewegliche Ringöffnung, mit der man die, durch das Objektiv fallende, Lichtmenge verringern kann, ähnlich der Pupille im Auge. Somit beschreibt der Blendenwert die Lichtstärke eines Objektivs und wird bei den Objektivdaten mit der größtmöglichen Stärke angegeben (z.B. 50mm f/1.4). Der Blendenwert errechnet sich aus dem Verhältnis Brennweite zu Öffnungsweite der Optik und ist dimensionslos.

Wichtig: Umso niedriger der Blendenwert, desto höher die Lichtstärke!

In der Regel erreichen Objektive ihre höchste Schärfe in einem Bereich um f/8. Die Schärfe eines Objektivs bei Offenblende ist ein Qualitätsmerkmal. Lichtstärke und Schärfe bei Offenblende wirken sich direkt auf den Preis aus. Lichtstarke Objektive sind idR Festbrennweiten, wobei man es in Relation sehen muss, ein 70-200mm f/2.8 ist als Zoomobjektiv -wie auch ein 300mm f/2.8- lichtstark, dennoch sind die "wirklich" hellen Objektive unter einem Blendenwert von f/2 anzusiedeln (z.B. 85mm f/1.2). Begriffe wie "Schönwetterlinse" oder "Lichtmonster" sind direkt auf den Blendenwert zurückzuführen.

Die Blende ist eine essentielle Variable in der Fotografie. In Verbindung mit Verschlußzeit und ISO gibt sie die Rahmenwerte für die Helligkeit des Bildes vor, weiterhin wird mit der Blende die Schärfentiefe beeinflusst. Umso niedriger der Blendenwert, desto niedriger die Schärfentiefe (Freistellung). Die Stärke der Freistellung bzw. die Tiefe der Schärfe (Depth of Field = DOF) lässt sich berechnen und sie ist direkt von Brennweite und Blende abhängig. Das Abblenden um 2 Blendenstufen bewirkt in etwa eine Verdoppelung des Schärfentiefebereiches. Im gleichen Atemzug sollte auch die hyperfokale Distanz genannt werden, das ist die Entfernung, die am Objektiv eingestellt wird, um eine höchstmögliche Schärfentiefe zu erlangen (abhängig vom Blendenwert).

Wenn man den Blendenwert um eine Blende verändert, halbiert/verdoppelt sich die Lichtmenge, ergo die Helligkeit. "Um eine Blende schließen" heißt nicht, den Blendenwert um eine Ganzzahl zu verringern (z.B. f/4 zu f/3), sondern um den Faktor von W30; 2~ 1,41 (z.B. f/4:1,41~f/2.8)!

Ein weiterer Faktor der Blende, der die Bildwirkung stark beeinflusst, ist die Form der Blendenöffnung, die sich deutlich in unscharfen Bildbereichen erkennen lässt. Besonders unscharfe Spitzlichter bekommen dabei die Form der Blendenöffnung, wie man am Bild unten gut erkennen kann. Objektive mit (annähernd) kreisrunder Blende sind üblicherweise nur im hochpreisigeren Bereich zu finden. Günstige Objektive werden häufig mit einer 6-Lamellen-Blende ausgestattet.

Und hier noch eine Besonderheit bei sogenannten Spiegel-Teleobjektiven. Durch den Aufbau eines Spiegelteles mit seinem zentralen Fangspiegel, erscheinen die eben beschriebenen Unschärfen nicht wie Kreisflächen, sondern wie Ringe oder Donuts. Dies macht die unscharfen Bildbereiche sehr unruhig und stört den Bildeindruck meistens stark. Dies ist neben der geringen Blendenöffnung der Hauptnachteil dieser Objektiv-Bauart.

Weblinks:
Wikipedia fotografische Blende
Wikipedia Schärfentiefe
Wikipedia Blendenreihe
Wikipedia Bokeh
Hyperfokale Distanz
DOF Master - das Original
ein grafischer Schärfentieferechner


1.5 Verschlusszeit

Die Verschlusszeit beschreibt die Dauer der Belichtung, des Lichteinfalls auf den Sensor. In der Regel liegen sie bei einem Bruchteil einer Sekunde. Wie schon bei der Blende beschrieben, gehört auch die Verschlusszeit zu den essentiell wichtigen Variablen. Einerseits steuert man darüber die Lichtmenge, Helligkeit des Bildes, zusätzlich ist sie verantwortlich für das Gelingen eines scharfen Bildes. Weiterhin spielt die Verschlusszeit eine Rolle bei der Bildwirkung, man kann gewollte Bewegungsunschärfe als Instrument der Aussage nutzen.

Beim Fotografieren ohne Stativ gibt es eine Faustregel für die Mindestverschlusszeit, um Verwackler und Zittern zu vermeiden. Mindestverschlusszeit = 1 / Brennweite. Sie ist als Pi*Daumen-Regel zu verstehen, denn jeder Mensch und jede Situation ist anders. Die Einstellungen in den Kameras entsprechen (analog zum Blendenwert) der Halb- oder Drittelregelung, heisst, beim Verändern der Verschlusszeit verlängern/verkürzen sich die Zeiten um jenen Faktor ( 1/80s -> 1/60s -> 1/50s -> 1/40s etc..)

Weblinks:
Wikipedia Verschlusszeit
Auswirkung auf das Bildergebnis


1.6 Fokussieren

Man kann manuell fokussieren oder der Gerätschaft vertrauen, indem man den Autofokus nutzt. Beim manuellen Fokussieren helfen ein Schnittbildindikator oder die Live-Displayanzeige (Liveview+Zoom) der Kamera. In Zeiten der hohen Auflösungen ist akkurates Fokussieren unabdingbar, wenn man pixelscharfe Bilder wünscht. Deswegen sollte man sich mit den Besonderheiten der eigenen Kamera auseinandergesetzt haben. Beim Autofokus bestimmt die Kamera aufgrund der Fokuspunkte den Schärfepunkt.

In der Regel hat eine Kamera mehrere direkt anwählbare Autofokuspunkte, die über das Bild verteilt sind. Der mittlere Punkt hat so gut wie immer die höchste Empfindlichkeit und kann in schlechten Lichtsituationen noch akkurat fokussieren. Lichtwidrigkeiten und kontrastlose Flächen äußern sich in einem "pumpenden"/"suchenden" Fokus, während stetiges "Danebenliegen" auf eine defokussierte Linse hindeuten, sogenannter Back- oder Frontfocus. Fokussieren sollte man üben, aufgrund der Unterschiede der Fokusfelder und geringer Toleranzen in der Produktion unterscheidet sich die Position der Fokussensoren leicht von den sichtbaren Feldern im Sucher. Bitte dazu immer das Handbuch vornehmen und alle Informationen studieren.

Weblinks:
Wikipedia Autofokus
Wikipedia Schnittbildindikator
Wie funktioniert der Autofokus
Fokusdetektor bei Traumflieger


1.7 Kontrastumfang

Der Kontrastumfang - oder Dynamik oder Brillanz - bezeichnet den Unterschied zwischen hellsten und dunkelsten wahrnehmbaren Bildteilen. Das menschliche Auge ist in der Lage (statisch) einen Umfang von etwa 10 Blenden zu erfassen, über die Änderung der Pupille (und weiterer Dinge) sind -laut Quellen- bis zu 24 Blenden erfassbar (Neumondnacht <-> Sonnenschein in der Schneewüste). Der statische Kontrastumfang eines Bildes liegt im Schnitt bei etwa 8-11 Blenden, über Techniken wie (H)DRI, Kontrasterweiterung und Exposure Bracketing können stärkere Kontrastunterschiede dennoch festgehalten werden.

Weblinks:
Wikipedia Dynamikumfang von Bildern
Dynamikumfang des Auges?
Wikipedia Exposure Bracketing - Belichtungsreihe
Wikipedia HDRI Erzeugung aus Belichtungsreihen


1.8 Auflösung

Die Auflösung eines Bildes bzw. Sensors wird in Pixeln angegeben, das Auflösungsvermögen eines Objektivs wird in der Regel mit der Menge der maximal darstellbaren Linienpaare festgehalten. In Marketingstrategien hat die Auflösung einen festen Platz, obwohl sie gar nicht so relevant ist und durch andere Sachen maßgeblich mitbestimmt wird (z.B. Objektivqualität, Rauschverhalten oder AA-Filter). Auflösung und Schärfe werden gerne synonym verwendet, sollten aber getrennt betrachtet werden.

Einerseits ist der Megapixelwahn ein Segen, dadurch bietet sich z.B. die Möglichkeit, Bildausschnitte in immer noch hoher Qualität zu bearbeiten, im Regelfall (Fotografieren, Ausbelichten/drucken und Anschauen) ergibt sich aber kein Vorteil. Optisch gibt es eine Wahrnehmungsgrenze (Auge/Betrachtungsabstand), die eine Auflösung von etwa 6 Megapixel als ausreichend beschreibt. Für eine doppelt so hohe Auflösung werden viermal so viel Pixel benötigt, ergo löst eine Canon 5D MkII (2009) etwa doppelt so hoch auf wie eine Canon 10D (2003). Somit ist der Auflösungsgewinn von z.B. 10MP auf 13MP fast vernachlässigbar und spielt keine so große Rolle, wie uns die Werbestrategen immer erzählen.

Weblinks:
ISO-Testbild und Beschreibung


1.9 Licht und Lichtmessung

Licht ist der Kern der Fotografie (photos = Licht, Helligkeit und graphein = zeichnen, kritzeln), mit Licht malen. Ein Bild wird nicht nur das "Was wird gezeigt", sondern auch durch das "Wie wird es gezeigt" so besonders. Technisch betrachtet bedarf es einer Mindestlichtmenge, um den Foto-Sensor zu belichten. Eine zu hohe Lichtstärke wird mit den vorhandenen Regelmöglichkeiten begrenzt. Um die "richtige" Lichtmenge zu erhalten, gibt es mehrere Einstellmöglichkeiten:
  • ISO - Die Grundempfindlichkeit des Sensors
  • Blendenwert - Die einfallende Lichtmenge durch das Objektiv
  • Verschlusszeit - Die Dauer der Belichtung

Wichtig: In der Regel erreicht man über das Wertetripel ISO/Verschlusszeit/Blende auf allen Fotoapparaten die gleiche Helligkeit! Wenn ich also behaupte, mit einer Canon 450D kann ich in Berlin an einem wolkenlosen Tag um 16.00h ein gut belichtetes Foto mit Iso100, Verschlusszeit 1/100 und Blende f/10 einfangen, so gilt dies auch für die Nikon D3000, Kompaktknippsen und Mittelformatkameras.

Die Kombination der Werte ergibt eine eindeutige Zahl, den Lichtwert (LW) oder Exposure Value (EV). Dieser Wert offenbart sich an der Kamera z.B. an der Lichtmessung mit den Pfeilen und den -2 .. 0 .. +2 Werten. Zeigt der Lichtmesser im Sucher also einen LW von -2, so heisst dies, es ist 2LW zu dunkel - man muss die "Lichtmenge" um 2 LW erhöhen, was man entweder mit 2 Blenden öffnen oder auch Verschlusszeitverlängerung auf ein Viertel erreichen kann (z.B. 1/200s -> 1/50s). Anbei ein Beispiel, bei dem ich den Zusammenhang von z.B. Blende und Verschlusszeit aufzeigen möchte. In meiner Kamera sind die Belichtungsstufen in 1/3 eingestellt, somit habe ich für die gleiche Helligkeit die Blende um 6 Klicks (6x1/3 Blende) nach oben verändert und die Verschlusszeit 6 Klicks (6x1/3) nach unten geregelt.

Immanent wichtig ist das Verständnis für die Meßmethoden des einfallenden Lichts, man kann an besser ausgestatteten Apparaten Schwerpunkte für die Lichtmessung einstellen. Zum Beispiel mißt die Spotmessung nur einen Kleinstbereich um den mittleren Fokuspunkt, was in schwierigen Lichtsituationen hilfreich ist, z.B. Gesicht mit Sonne im Rücken.

Das gefühlt gesehene "weisse" Licht ist nicht konstant weiss, sondern umfasst einen weiten Bereich zwischen kalt-bläulich und warm-rötlich. Dies definiert man mit der Farbtemperatur (°Kelvin). Grob unterscheiden kann man zwischen Tages- und Kunstlicht. Das Tageslicht betrifft den Bereich über 5.600K - Sonnenschein, wolkenverhangener Himmel und auch Blitzlicht-, unter Kunstlicht versteht man die "normalen" Lampen (also Glühbirne oder Kerzenschein) oder z.B. Abendrot. Man kann sie manuell einstellen, sie werden in Presets vorgegeben (z.B. Sonnen- oder Wolkensymbol), oder man überlässt komplett sie der Automatik der Kamera.

Weblinks:
Wikipedia Lichtwert
Wikipedia Meßmethoden
Wikipedia Farbtemperatur


1.10 Schärfe

Schärfe ist einerseits eine meßbare Größe, andererseits auch recht subjektiv, der sogenannte Schärfeeindruck. Zusammen mit Brillanz, Kontrast und Auflösung landet dieser Begriff in einem Topf der Beschreibungen. Objektiv kann Schärfe über das Vermögen beschrieben werden, wie stark Kanten (z.B. benachbarte Pixel) dargestellt werden. Subjektiv spielen Kontraste von benachbarten Flächen/Mustern eine große Rolle. Bitte den Wiki-Eintrag dazu lesen. Ich halte es für wichtig, die Begrifflichkeit Schärfe zu verstehen, damit man nachvollziehen kann, warum das Nachschärfen für Web oder Poster vorteilhaft und warum die Schärfe eben nicht nur über die reine Pixelauflösung definierbar ist.

Weblinks:
Wikipedia Schärfe und Schärfeeindruck


1.11 ISO Empfindlichkeit

In analogen Zeiten wurde die Empfindlichkeit des Filmes über die ASA/DIN-Zahl definiert. Gewöhnlich wurde ASA/DIN 100/21°-Film benutzt. Ein Film mit ISO200 war doppelt so empfindlich wie ein ISO100-Film, doch die Erhöhung der Empfindlichkeit ging mit erhöhtem Rauschen und gerinerer Auflösung einher. Die Bezeichnung der Grundempfindlichkeit wurde in den digitalen Bereich übernommen - und leider auch die Nebeneffekte. Umso höher der Iso-Wert, desto sichtbarer ein Rauschen (und in Ansätzen niedriger die Schärfe/Farbwiedergabe). Grundsätzlich sollte man den ISO-Wert so niedrig wie möglich halten, optimal ISO100.

Weblinks:
Wikipedia Filmempfindlichkeit



2. Grundwissen Gestaltung

Das Thema Bildgestaltung zieht sich als analytischer Teil der Malerei schon, seitdem gemalt wird. Jede Zeit ersann neue und andere Regelmäßigkeiten. Deswegen ist das Thema an sich recht schwer, da subjektiv, dennoch sollten auch dem Fotografen die grundsätzlichen Dinge des Bildaufbaus und der verschiedenen Kontraste bekannt sein. Warum wirkt ein Bild so faszinierend und das andere nicht?! Wieso strahlt ein Sommerbild Freude aus, während das andere Trübsinnigkeit verbreitet?!

Weblinks:
Wikipedia Bildgestaltung
Bildkomposition
Goodeye - Lern-Plattform zur Bildanalyse
Fotocommunity Bildgestaltung


2.1 Bildaufbau / Kadrierung

Auch Bildkomposition genannt. Primär geht es darum, dem Bild eine weitere Aussagebene oder Ordnung zu geben, indem man die Bildteile in ein Schema einfügt, die gezeigten Dinge in ein Miteinander bringt. Über Bildschwerpunkte, Haupt- und Gegenbewegungen, Symmetrien und Farbkontraste kann das Gezeigte nochmals verstärkt werden. Die Kadrierung ist das Auseinandersetzen mit dem benutzten Format. Nehme ich Hoch- oder Querformat? Werde ich nochmals beschneiden, um die Bildwirkung zu erhöhen?

Weblinks:
Bildaufbau - Goldener Schnitt bzw. Drittel-Regel
Wikipedia Cadrage Kader Kadrierung
Wikipedia Die sieben Farbkontraste


2.2 Perspektive

Über die Perspektive nimmt man Einfluß auf das "Wie schaue ich auf etwas". Einfluss nimmt man weniger über die Brennweite - die FOV (Field Of View) - mehr über die Position des Fotografen - die POV (Point of View). Man verstärkt idR die Position des Fotografierten, indem man untersichtig, aus der Froschperspektive fotografiert. Andersrum kann man das Gegenüber "kleiner" machen, indem man über die Augenhöhe geht. Ganz besonders bei Mensch-Fotografien sollte man genau überlegen, welche Wirkung erzielt werden will. Beispiel Kinderfotografie. Wie soll das Kind gezeigt werden? Fotografiert man aus dem Stand, auf das Kind hinab? So bleibt das Kind unterlegen, lediglich ein Kind. In Augenhöhe des Kindes fotografiert begibt man sich in die Welt des Kindes, eine Gleichberechtigung. Geht man auf den Boden und schießt nach oben, so erhöht man die Position, und das Kind wird stark, selbständig und "groß".

Weblinks:
Wikipedia Perspektive


2.3 Schärfentiefe

Oft diskutiert, ob es auch Tiefenschärfe heissen darf, jedenfalls wird es synonym verwendet und Jeder weiss bescheid. Umso kleiner der Blendenwert (umso größer die Blendenöffnung), desto kleiner wird der scharfe Entfernungsbereich um den fokussierten Punkt. Mit der Freistellung (anderes Wort für das Spiel mit Unschärfen) von Bildobjekten kann man diese hervorheben, ihnen eine besondere Stellung im Geschehen zusprechen. Sehr schön, um Personen herausstechen zu lassen, ihnen eine Aura zu geben. Andersrum kann man das "Alles-ist-Scharf" dazu nutzen, um einen dokumentarischen oder überlickenden Eindruck zu geben. Bitte dazu auch die Links zur Blende lesen.

Weblinks:
Wikipedia Schärfentiefe
Wikipedia Bokeh


2.4 Lichtgestaltung - High Key & Low Key

Die Lichtgestaltung nimmt einen äußerst wichtigen Punkt ein, da Fotografie mit dem Spiel von Licht und Schatten lebt, immer und ausschließlich. Abhängig davon, woher das Hauptlicht kommt, ergibt sich ein komplett anderes Bild. So gut wie immer sind mehrere Lichtpositionen und Stärken für ein ausgewogenes Ergebnis nötig. Genauso wichtig ist das Fehlen von Licht., also den Schattenpartien. Highkey lebt von der Andeutung von Silhouetten im weißen, dort sind die Schatten die erzählende Komponente, während im Lowkey das Licht das Bild beschreibt. Ob Film oder Theater, all diese visuellen Gewerke leben vom Licht. obwohl das Lichtsetzen einen schweren Stand hat, wenn es gut gesetzt ist, merkt man es nicht.

Weblinks:
Wikipedia Lichtgestaltung im Film
Wikipedia Theaterbeleuchtung


2.5 Bewegung & Dynamik

Fotografie, besser, das Ergebnis (Bild) ist ein sehr kurzer zeitlicher Ausschnitt des Geschehens. Manchmal ist Bewegung nicht erwünscht, z.B. Portraitfotografie, doch oft kann eingefangene Bewegung das Geschehen wirkungsvoller beschreiben, eine Dynamik aufbauen. Ob es nun eine sehr kurze Verschlusszeit ist, um die Bewegung einzufrieren oder eine längere, um die Bewegung mit Unschärfe zu unterstreichen. Besonderes Augenmerk ist auch auf dynamische Einflüsse seitens des Fotografen zu legen, z.B. Mitzieher oder Brennweitenveränderungen mit Zoomobjektiven.

Weblinks:
Wie fotografiere ich Bewegung?
Bewegung bei Bildern


2.6 Filter

Filter helfen. Viele Filter haben seit Photoshop ihre Daseinsberechtigung eingebüßt. Andere Filter sind immer noch Standardausstattung. Grob unterscheiden kann man zwischen Korrektur- oder Justierfiltern und Effektfiltern. Effektfilter (mit Farben, Farbverläufen und besonderen Strukturen z.B. für Lichtsterne) geben dem Bild eine besondere Note, einen Effekt. Diese "Effekte" sind in der Regel in der digitalen Bearbeitung leichter und vielfältiger herzustellen und können bei Nichtgefallen ohne Verlust der Originalqualität zurückgenommen werden.

Die Korrekturfilter dagegen helfen beim Einfangen besonderer Licht- oder Materialverhältnisse. Zum einen kann man mittels der Polarisationsgläser das Licht filtern, um z.B. Glas- oder Wasserreflexionen verschwinden zu lassen, oder den Himmel satter/dunkler zu bekommen. Zum Anderen gibt es die Grau- und Grauverlaufsfilter, die den Lichteinfall um einen bestimmten LW verringern. Hilfreich kann es sein, wenn man an die Grenzen des Fotoapparates stößt und die Lichtmenge begrenzen will/muss.

Weblinks:
Wikipedia Filter(Fotografie)
Wikipedia Polarisationsfilter
ND - Neutraldichtefilter


3. Software

3.1 Welches Programm wofür?

Jeder kennt Photoshop, das Schwergewicht der Bildbearbeitung. Gibt es Alternativen oder sogar Dinge, die man besser mit anderer Software realisiert? Tatsache ist, daß es zur Bildverwaltung bessere Programme gibt, zur Bearbeitung von RAW-Bildern einfachere Möglichkeiten und auch sonst viele kleine Helfer und Plugins existieren, die bei der Bildbearbeitung, Archivierung und Bildbeschreibung absolut richtig und in vielen Fällen sogar kostenlos sind.

Bildbearbeitung - kurz BEA (Bearbeitung) oder EBB, EBV (elektronische Bildver- oder bearbeitung) - umschreibt die Riege der Programme, mit denen man auf Pixelbasis das Bild korrigieren, maskieren, einfügen, beschneiden kann. Die Pixelschubserabteilung, sozusagen. Einen Sonderposition haben die RAW-Bearbeitungsprogramme, die sich speziell mit dem Rohformat (und deren Vorteile) der Kameras auseinandersetzen.

Bildverwaltung umschreibt die Applikationen, mit denen man größere Bildermengen strukturieren, verstichworten und sortieren kann. In der Regel ist auch noch ein Viewer dabei, manchmal auch noch eine Archvierungsfunktion.

Stitcher und Panoramasoftware - Wenn aus mehreren Einzelbildern ein Bild zusammengesetzt werden soll, werden Stitcher eingesetzt. Sie analysieren die Einzelbilder auf markante Kontrollpunkte, erkennen am Besten auch die Objektivverzeichnung und versuchen (oft mit Erfolg) die Bilder deckungsgleich zusammenzulegen.


3.2 kommerzielle Programme

-- diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sie bevorzugt keine Hersteller und Anbieter --

Adobe Photoshop (Elements) - Bildbearbeitung
Adobe Lightroom - RAW-Bildbearbeitung, Verwaltung
Bibble - RAW-Bearbeitung
Aperture - RAW-Bearbeitung
Corel Paintshop Pro - Bildbearbeitung
ACDSee - Viewer mit Verwaltungsfunktion
Pixafe - Bilderdatenbank
DxO Optics Pro - RAW-Bildbearbeitung
Photomatix Pro - HDR-Umwandlung
Neat Image - Entrauschung
Nik Viveza - selektive Farbbearbeitung
Nik Silver Efex Pro - Schwarzweiss-Umwandlung
Silverfast - z.B. DC Pro für Bearbeitung
Silky-Pix - RAW-Bearbeitung
Noise-Ninja - Entrauschen


3.3 Freeware

Viewer und Verwaltung

Irfanview - kostenlos, schnell, mit Diashowfunktion, Bildinformationen jpg/exif/iptc, mit einfachen Konvertier/Scaling-Funktionen ausgestattet.

XNView - Ein weiterer Viewer, ähnlich einfach und umfangreich wie Irfanview, kleiner Bonus auch Hier: Bilddubletten auf der Festplatte finden und löschen.


Bearbeitung und Ausgabe

GIMP - die wohl vollständigste kostenlose Bildbearbeitungsapplikation.

RAW therapee - RAW-Bearbeitung als Freeware. Braucht sich hinter den kommerziellen Programmen nicht zu verstecken. Besonderheit: wählbarer Demosaicing-Filter

dcraw - ein Schwergewicht in Sachen RAW-Auslesen und Konvertieren. Es ist das Schweizermesser unter den RAW-Tools. kein einfaches Tool, aber für die, die mehr erfahren wollen ein Must.

Magix Programme - z.B. SlideshowMaker (Diashow für die DVD) oder FunpixMaker (ein Verzerrtool zum lustigen Bildermachen)

Panorama-Software

Hugin - ein kostenloser Stitcher mit hervorragendem Ergebnis und vielen Einstellungsmöglichkeiten.


HDR DRI Tonemapping Tools

FDR Tools Basic - ein HDR-Tool für Win und Mac.

Picturenaut - ein weiteres HDR/Tonemapping-Tool für Windows

Traumflieger DRI Tool - und noch ein (H)DRI-Tool

Luminance HDR, früher QTPFSGUI - ein Meister der HDR-Erstellung und Bearbeitung. Nicht ganz einfach, aber mit hervorragenden Ergebnissen.

Tools

Duplicate File Searcher - Wer Bildduplikate auf seiner Festplatte vermutet, sollte mal mit diesem Tool nachschauen. Dateivergleich, kein Bildvergleich.

Batch Renamer - Dateien in einem Rutsch umbennenen? Sollte damit gehen.

Online-Web-Galerien

Jojothumb - Thumbnails und Galerien erstellen, für Webseiten ohne php+MySQL

fhimage - php basierende Image-Gallery. Anschauen.

Copy&Show-gallery - das einfachste Galeriescript, trotzdem sehr gut.


4. Bildverwertung

4.1 Rechtliches

Das Erstellen, Öffentlichmachen, Vervielfältigen und Verkaufen von Bildern ist ein weites Feld von Rechtsansprüchen. Ich werde Hier sicherlich keine Fachinformationen bieten, möchte aber davor warnen, wild in der Gegend rumzufotografieren und die Bilder unbedacht zu veröffentlichen bzw. zum Verkauf anzubieten. Glücklicherweise sind aber auch Fotografen (zumindest in Deutschland) und ihre Werke in einem weiten Rahmen vor Urheberverletzungen und Ansprüchen Dritter geschützt. Wichtig ist und bleibt, sich zu informieren, unter welchen Bedingungen fotografiert werden darf und ob Absprachen festgehalten werden sollten (Schriftstück - Vertrag).

Auszüge und Links:
eine Alternative : Creative Commons

Die Bildrechte sind die Urheberrechte des Urhebers bzw. Lichtbildners für seine Fotografien.
Wikipedia Bildrecht
Als Fotorecht bezeichnet man die Summe mehrerer Teilbereiche der Rechtswissenschaft und -praxis, die sich mit der Aufnahme, Gestaltung und Verwertung von Fotografien beschäftigt. Das Fotorecht regelt auch das Verhältnis zwischen Bildanbieter und Bildverwerter. Es befasst sich darüber hinaus mit den Rechten an den Motiven, die ihrerseits durch Urheber-, Marken- oder Persönlichkeitsrechte geschützt sein können.
Wikipedia Fotorecht und PDF zum Fotorecht
Unter Panoramafreiheit (oder auch Straßenbildfreiheit) versteht man die Freiheit, urheberrechtlich geschützte Gegenstände (z. B. Kunstobjekte oder Gebäude), die von öffentlichen Verkehrswegen aus zu sehen sind, bildlich wiedergeben zu dürfen. Dies betrifft sowohl das bloße Anfertigen etwa einer Fotografie als auch ihre Veröffentlichung.
Wiki Panoramafreiheit -ABER-> Hundertwasserentscheidung und Eiffelturm bei Nacht
Als Bildzitat bezeichnet man im Urheberrecht das Zitat eines urheberrechtlich geschützten Bildes.
..
Voraussetzung ist, daß das Bild nicht verändert wird und eine korrekte Quellenangabe erfolgt.
Wikipedia Bildzitat
Das Recht am eigenen Bild oder Bildnisrecht ist eine besondere Ausprägung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts. Es besagt, daß jeder Mensch grundsätzlich selbst darüber bestimmen darf, ob überhaupt und in welchem Zusammenhang Bilder von ihm veröffentlicht werden
Recht am eigenen Bild
Ein Modelvertrag – auch Model Release genannt – ist die schriftliche Zustimmung einer fotografierten Person zur Verwendung und Veröffentlichung ihres Bildes durch den Fotografen.
Modelvertrag
Oft sieht sich der Fotograf jedoch mit der Frage konfrontiert, ob er überhaupt Aufnahmen von der Außenansicht des Gebäudes oder gar Innenaufnahmen machen und die Bilder anschließend auch verwerten darf.
..
Rechtlich sprechen gegen das Fotografieren zunächst zwei Aspekte: ..das Urheberrecht des Architekten .. Eigentumsrecht am Grundstück inkl. dem daraus resultierenden Hausrecht...
Fotografieren von und in Gebäuden


4.2 Bilder der Öffentlichkeit zeigen

Nun, nachdem der rechtliche Teil einigermaßen verdaut, verstanden und umgesetzt ist, geht es jetzt um die Veröffentlichung. Warum? Fremde Kritik kann schmerzen, aber sie zeigt die eigenen Schwächen auf, und was will man, wenn nicht lernen? Es gibt zu Genüge Foto-Communities, die freies Hochladen und bewerten erlauben, im besten Fall kann es in einer Zeitschriften-Community zu einer handfesten Veröffentlichung in deren Printerzeugnis kommen - genauso schön ist eine Fremdanfrage, ob das Bild genutzt werden kann. Vielleicht ist das der Einstieg in einen kleinen Nebenverdienst?

Auswahl an Communities:
Flickr
Fotocommunity
Fotohits Wettbewerbe


4.3 Bilder als Footage verkaufen

Wie macht man nun aus Bildern Geld? Da gibt es die Microstock-Agenturen. Unmengen an Bildmaterial, die abhängig von der Nutzung und Bildgröße einen gewissen Betrag pro Bild einbringen. Yuri Arcurs - der König der Microstock-Fotografen - gibt es nicht zu, aber die Goldgräberstimmung ist vorbei. Erdbeerenbilder gibt es zuhauf und man sollte genau studieren, was benötigt wird. Die Qualitätsmaßstäbe sind auch nicht ohne, dennoch gibt es dort immer noch Geld. Wer es nicht versucht, kann es nicht erfahren.

Weblinks:
Wikipedia Microstock-Agentur
Microstock-Themen bei nachbelichtet.de
ältere 5 goldene Regeln
ein lesenswerter Microstock-blog


4.4 Bilder als Kunstwerke verkaufen

Ein anderes Betätigungsfeld ist das Fotografieren für Poster und Plakate, in der Hoffnung, viele Tausend davon zu verkaufen. Die Posterverkäufer machen es einem einfach. Anmelden, beteiligt werden am Verkauf. Schaut Euch die Anbieter und deren AGB genau an, wie hoch ist die Ausschüttung/Provision. Wie sind die Meinungen der Künstler und Käufer.

Ein weiteres Feld sind z.B. Postkarten. Jeder kennt die kostenlosen Postkarten in Cafés, es lohnt sich, dort mit einem guten Bild anzufragen. Wahrscheinlich gibt es kein Geld, aber das eigene Werk tausendfach in der Bevölkerung verteilt zu sehen kann man als erfolgreiche Werbung betrachten.

Weblinks:
www.fineartprint.de


5. Weiteres

5.1 Bilddaten drucken - die leidliche DPI-Frage

Es gibt da immer wieder Mißverständnisse. Ein Bild aus dem Fotoapprillo hat lediglich Pixeldaten, die keine Druckauflösung mit sich tragen. Einige Kameras tragen in die Bilddaten einen dpi-Wert ein, der ist lediglich pro Forma, hat keinerlei Aussage. Eigentlich sollte ich noch die Unterscheidung ppi und dpi machen, dies macht aber in der eigentlichen Betrachtung keinen Unterschied. Es gibt mehrere Wege, um zum Ziel zu kommen:

Gegeben -> Canon 40D - Sensorgröße 22,2 x 14,8mm - Auflösung 3.888 x 2.592px

Das Bild soll auf einem 90x60cm-Poster ausgedruckt werden.
Bitte daran denken, daß dpi mit Zoll (nicht Meter) rechnet, also ist das Poster 35,43 x 23,62" groß. Da Pixel in der Regel quadratisch sind, muß für den dpi-Wert nur eine Kante ins Verhältnis gesetzt werden. Wieviele Pixel pro Zoll ist die Frage.

3.888 [px] / 35,43 [zoll] = 109,7 Pixel pro Zoll [dpi]

Wie groß kann das Bild werden, wenn ich 300dpi Druckauflösung haben möchte.
Hier wird die Formel nur ein kleines bisschen umgestellt, uns interessiert das Endmaß

3.888 [px] / 300 [dpi] = 12,96 Zoll -> *2,54 -> 32,91cm

Weblinks:
DSLR-Forum Digitale Bilder: Darstellung, Druck, DPI, PPI


5.2 Was ist ein 100%-Crop?

Die Antwort ergibt sich aus folgender Frage : Was soll ein "100%-Crop" können? Eine Schärfebeurteilung auf Pixelbasis erlauben. Daraus folgt -> Sogar ein komplettes Bild, daß man sich in 100% anschaut, könnte dafür herhalten, aber das ist wenig ökonomisch, wenn man die Schärfebeurteilung lediglich anhand eines kleineren Bildausschnitts machen kann. Also -> Schneidet (engl. Crop'ed) man einen Bildausschnitt aus dem ganzen Bild, der ohne Probleme auf jedem Rechner bzw. in jedem Browser nicht skaliert dargestellt werden kann. Kurz: Ein kleiner Bildausschnitt des ganzen Fotos, der nicht verkleinert oder vergrößert wurde, eben 100%. Die Bildgröße in [cm] oder [ppi/dpi] ist völlig unerheblich!


5.3 Welche Kamera soll ich kaufen?

Eine schwierige Frage, die man nur mit recht viel Informationen zum Zweck und Budget beantworten kann. Ein Sportfotograf wird andere Mittel benötigen als ein Architekturfotograf. "Eigentlich fotografiere ich alles gerne" ist der Worst-Case für eine Empfehlung. Neben der riesigen Auswahl an Kompaktkameras (denen ich aber die wirklich kreative Nutzung abspreche) gibt es ein genauso großes Feld an digitalen Spiegelreflexkameras und passenden Objektiven. Fotografie ist ein teures Hobby, sobald man Spaß daran gefunden hat! Und ich rede nicht von 500Eur, sondern eher von 3.500Eur.

Einsteigern empfehle ich grundsätzlich den Kauf eines am Budget ausgerichteten Kits, wie sie Olympus, Canon oder Nikon anbieten. Die enthaltenen Objektive sind wahrlich keine Meister, aber sie sollten auch nicht unterschätzt werden und geben die Möglichkeit, für sich zu erfahren, was einem fehlt und in welche Richtung man sich begeben möchte. Nachdem man die ersten Erfahrungen gesammelt hat (10.000 Bilder?), hat man in der Regel eine Selbsteinschätzung, was fehlt.

In einigen Fotoforen gibt es einen Unterbereich für Kaufhilfe und Empfehlung. Ich bitte darum, dort erstmal lesend aktiv zu werden, denn man sollte die Hilfsbereitschaft der User nicht überstrapazieren. Gerade Einsteigerfragen werden dort täglich abgeworfen.

Weblinks:
DSLR-Forum - Die ultimative Digitalkamera-Kaufberatung (scorpio)
DSLR-Forum - Kaufberatungsbereich
DSLR-Forum - Objektivauswahl für Einsteiger (Torn)


5.4 Blitzen - Wie fang ich an?

Blitzen hat etwas mit Lichtsetzen zu tun. Eingebaute Blitzgeräte bieten (durch die Lichtposition fast in der Bildachse und die geringe Lichtstärke) wenig Spielraum, mit etwas Kenntnis und Übung ermöglicht er aber Ergebnisse, die "ohne" in die virtuelle Tonne getreten würden. Systemblitze haben die Fähigkeit, mit der Kamera zu reden und sich auf die Bildverhältnisse einzustellen (z.B. iTTL und eTTL), zusätzlich sind Systemblitze leistungsstärker und in vielen Fällen ist der Blitzkopf dreh- und neigbar (indirektes Licht). Die Nutzung von externen Blitzen ist der nächste logische Schritt, entweder über funk/IR-steuerbare Systemblitze oder kabelgeführt z.B. mit Blitzanlagen.

Das Strobistentum hat zur Grundregel erklärt, aus "preiswerten" Einzelteilen ein mobiles Blitzset zusammenzustellen, welches frei positionierbar und vollständig manuell einstellbar ist. Beide Attribute - freie Position und manuelle Einstellung - bedürfen viel Übung und Erfahrung mit dem Lichtsetzen.

Nun, wie fängt man an.. Der erste Schritt sollte das Aufhellen von Gesichtern/Personen sein. Dazu bietet sich der interne Blitz geradezu an. Einfach mal in den P oder A-Modus gehen, danach auch mit Av oder Tv herumexperimentieren.

Weblinks:
Verständnisfrage eTTL-Blitzen und auch Hier und Hier



5.5 Available Light

Aus dem englischen übersetzt "verfügbares Licht", abgekürzt mit AL. In gewisser Weise eine Spezialdisziplin der Fotografie, obwohl sie alltäglich benutzt wird. Interessant wird der Bereich, wenn das gewöhnliche System an die Grenzen der Möglichkeiten stößt. Primär geht es um Lichtstärke und Rauschfreiheit. Spätestens, wenn man in einem Wohnzimmer die balgenden Kinder fotografieren möchte, muß man neidlos anerkennen, daß lichtstarke Objektive und rauscharme Kameras ihren Vorteil haben. Auch Abendsituationen auf der Straße oder am Lagerfeuer will man nicht unbedingt "totblitzen", sondern die Athmosphäre erhalten. In solchen Momenten kann ein lichtstarkes Objektiv wie das Canon EF 85mm f/1.2 in Verbindung mit einem rauscharmen Canon 5D-Gehäuse seine Stärken ausspielen. Die "Krone" der erhältlichen Lichtmonster geht im Objektivbereich wohl an 50mm-Objektive im Bereich um f/0.95 (Leica Noctilux ~11.000Eur). Bei den Kleinbild-DSLRs ist es wohl die Nikon D3s, die auch noch bei iso12800 (in Grenzen) verwertbare Bilder hervorzaubert - und per Einstellung sogar bis iso102.000 arbeiten kann. Vorsicht! Das ist ein kostenintensiver Bereich, wobei es für fast alle Systeme Einstiegsmodelle zum Schnäppchenpreis gibt (z.B. Canon und Nikon 50mm f/1.8 für ~100Eur)

Weblinks:
Wikipedia Available Light
Das Rennen um die lichtstärksten Objektive
Available Light Kurs/Einführung/Erklärung
AL Bericht bei Sigma



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Schöner Beitrag Tappi

<Ironie an>
Nun alles fein durchlesen, beherzigen und sich sofort zur Meisterprüfung als Externe(r) anmelden
<Ironie aus>

Das Wichtigste überhaupt, ist, dass man anfängt zu fotografieren. Und die Bilder, nachdem sie aus der Cam gekommen sind ein bischen aufhübschen, das geht in aller Regel durchaus einfach und man braucht kein Photoshop-Crack zu sein.

Wichtiges Grundwissen sind n paar physikalische Grundsätze, wie z. B. das Verhältnis von Blendenzahl zu Schärfebereich (da sind Automatiken schnell überfordert), das Wissen, dass eine große Pixelanzahl auf dem zu kleinen Sensor nix bringt und dass z.B. bei einer Blitzentfernung von 5m nur noch 1/25 des ausgesandten Lichts ankommt.

Und dann Stück für Stück weiter....

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Exzellenter Beitrag!! sehr gut

allerdings ist es lange her das ich eine einigermassen gute Kamera bessen habe....
und die Digicam, okay so schlecht war sie nicht, aber nichts für "Prof.-Bilder", ist auch defekt.
Handybildchen geht relativ schnell, aber natürlich mit anderer Qualität.
Ich denke mal zu mehr bin ich auch nicht fähig beim Thema Bilder Knippsen smile

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