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Einfachheit ist ganz schön kompliziert: "Die Unendlichkeit" von Tocotronic ist das konzeptuell anspruchsvollste Album in 25 Jahren Bandgeschichte.

Die Unendlichkeit heißt das neue, nunmehr zwölfte Album von Tocotronic. Auf dem Cover funkelt ein Sternenhimmel, daran sieht man schon, dass dieses Werk von den ersten und letzten Dingen handelt. Es erzählt vom Geborenwerden, Leben und Älterwerden, vom Vergehen der Zeit und von der Erinnerung an die zurückliegenden Jahre. Es kreist um das Werden und die Veränderung und auch um den Tod. Es beschäftigt sich mit der Frage, was war und was bleibt, doch es tut dies zugleich in einer sprachlichen Weise, die unmittelbar, einfach und unverstellt wirkt: Alle Songs sind aus biografischen Skizzen des Sängers Dirk von Lowtzow entstanden.

Besonders dieser Umstand hat schon vor dem Erscheinen des Werks an diesem Freitag Aufmerksamkeit und allgemeines Erstaunen erregt: Hat sich die Band, deren Songs in den vergangenen Jahren gedanklich und rhetorisch immer komplexer, immer anspielungsreicher und vielschichtiger geworden waren, aus dem von ihr selbst miterschaffenen Genre des Diskurspop verabschiedet, um fürderhin diskursfreien Pop in einfacher Sprache zu pflegen? Und wenn ja, lässt sich diese Kehre als Ausdruck eines gewandelten Zeitgeists interpretieren, der neuerdings alles, was zweifelnd, sinnierend und reflektierend erscheint, als lebens- und weltfremd verdächtigt?


1993 ging es los, jetzt schließt sich der Kreis: Rick McPhail, Dirk von Lowtzow, Jan Müller und Arne Zank von Tocotronic
Bildquelle: zeit.de

Quelle und mehr dazu guckst du http://www.zeit.de/kultur/musik/2018-01/...hkeit-rezension



Gepostet am 18.02.2018 um 00:04 von:
Benutzer: Tappi
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